Update März 2024
Lauperdorf 02. März 2024. Ernst Frey, ehemaliger Projektchef und Pilot der Superconstellation Flyers Association hält im Energy Park einen spannenden Vortrag über die Super Connie.
Zu Beginn stellte er gleich klar, dass es kein Vortrag über den ehemaligen Verein sein würde, es ginge ausschliesslich um das Flugzeug als solches. Jedoch würde ihm sicher zu jedem Bild eine spannende Geschichte einfallen.
Übrigens, er verwende lieber diesen Bambusstock zum Zeigen an der Leinwand. Die modernen Pointer liegen ihm nicht - grosser Applaus des Publikums.
Die ersten Minuten hörten wir zum Thema Formgebung des Fliegers einige Worte. Fazit: "Form follows function". Sei es der hohe Stand, die tief gezogene Nase, das nach oben geschweifte Heck oder die Tri-parade des Seitenleitwerks. Jeder dieser Aspekte hat einen technischen oder praktischen Hintergrund. Dass dabei das möglicherweise schönste Personenflugzeug der Welt herausgekommen war, war indessen Zufall und nur die Folge hiervon.
In der nachfolgenden Stunde wurden wir über den Werdegang der Super Connie, sowie des Vereins der Superconstellation Flyers Association informiert. Sämtliche Stationen, vom Auffinden des ersten Fliegers in Santa Domingo bis zum Grounding in Zürich, sowie der Liquidation des Vereins, bekamen wir erzählt. Aus dem Publikum war während des ganzen Vortrages kein Muks zu hören.
Zum Schluss des Vortrages liess Ernst Frey vorsichtig verlauten, dass möglicherweise demnächst wieder etwas Bewegung in die aktuell unbefriedigende Situation kommen könnte. Jemand sei in Gesprächen mit den aktuellen Eigentümern. Mehr konnte er zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen.
Wir hoffen weiter auf eine würdevolle Zukunft der L-1049/ HB-RSC, deren letzter Flug bisher 2016 war.
Update Dezember 2020
Kurz vor Jahresende gibt es News von der Super Connie HB-RSC, die im deutschen Eschbach-Bremgarten eingelagert ist. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hatte den deutschen Connie-Käufern eine Frist gesetzt. Sollten sowohl Halter als auch Eigentümer des Oldi-Airliners Deutsche bleiben, könnte das Flugzeug nicht mehr in der Schweiz immatrikuliert bleiben.
Der Präsident des sich in Liquidation befindlichen Vereins Super Constellation Flyers Association, Flugkapitän Hans «Breiti» Breitenmoser, äusserte sich nun kurz vor Weihnachten in einem Newsletter. «Von den Investoren wurde klar entschieden, dass «unsere» Connie im Schweizer Register verbleiben soll (muss) und die gesamte Restaurierung unter der Aufsicht unseres Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) zu erfolgen hat. Daher sollen vor Ende Jahr die Eigentumsverhältnisse der HB-RSC definitiv geregelt sein und die Maschine wird in Schweizer Besitz bleiben.»
Ob die Super Connie auch wieder fliegen werde, hänge laut Breitenmoser im Newsletter aber von weiteren Faktoren ab: «Ergeben sich eventuell technische Probleme, welche nicht lösbar sind? Wird ein geeigneter Standort gefunden, wo die Restaurierung durchgeführt werden kann? Wollen und können die Investoren das berechnete und nötige Budget zur Verfügung stellen?»
Ein neuer Entscheid des BAZL, dass von 2021 an nur noch maximal sechs Passagiere an Bord von HB-immatrikulierten Oldtimerflugzeugen mitfliegen dürfen, stelle für einen möglichen künftigen Flugbetrieb ebenfalls ein Wagnis dar. Bisher konnte die Connie 35 Vereinsmitglieder mit an Bord nehmen. So schreibt Hans Breitenmoser: «Der Entscheid des BAZL Ende Oktober 2020, eine künftige Beschränkung der Anzahl Passagiere bei historischen Luftfahrzeugen gesetzlich zu verankern, stellt sicher eine komplett neue Ausgangslage für eine zukünftige Operation dar. Dies wird sicher einer der wichtigsten Faktoren sein. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass unser aller Ziel, die Connie wieder in die Luft zu bekommen, erreicht werden kann. Dazu braucht es aber von allen die nötige Unterstützung.»
Ende Dezember wurde bekannt, dass eine Immobilien-AG aus Egg bei Zürich neue Besitzererin der Superconstellation ist. Was diese Transaktion zu bedeuten hat wurde im betreffenden Newsletter allerdings nicht erwähnt. Dass die Connie nun in neuem Besitz ist, sagt jedoch noch nichts über die Eigentumsverhältnisse aus, da Besitzer nicht zwingend gleich der Eigentümer sein muss.
Quelle: Cockpit
Update Dezember 2019
Etwas später als geplant ist der Transport des Rumpfes in den Hangar am Flugplatz Eschbach- Bremgarten nun ausgeführt worden. Leider konnte ich dem Spektakel nicht persönlich beiwohnen. Herzlichen Dank an die Spender deren Bilder ich hier veröffentlichen darf.
Schon vor Monaten ist mit der Demontage der Superconnie begonnen worden um Sie für den Transport in das grenznahe Eschbach- Bremgarten fit zu machen. Die zuvor demontierten einzelnen Elemente wurden bereits vorgängig an den neuen Standort transportiert. Am 27. November war es dann endlich soweit. Der Schwertransporter hat den schönen Rumpf des Fliegers ohne Schaden am Bestimmungsort abgeliefert.
Einer vertrauenswürdigen Quelle konnte ich entnehmen, dass der Hangar für so ein stolzes Flugzeug eigentlich zu klein sei. Das sei auch der Grund weshalb man den Rumpf vorerst leider im Freien aufbewahren müsse. Wir hoffen, dass hier bald eine adäquate Lösung gefunden wird.
Im Namen aller Enthusiasten wünschen wir der neuen Eigentümerschaft viel Erfolg und gutes Gelingen bei ihrem ehrgeizigen Projekt. Aus eigener Berufserfahrung darf ich sagen, dass es nicht einfach werden wird so ein komplexes Objekt nach Jahren wieder zusammenzufügen - ein Objekt das mal andere vor Jahren zerlegt haben....
Update August 2019
Am 04. Juli hat der Vorstand der SCFA zusammen mit den Members entschieden, dass die Supercostellation L1049/ HB-RSC an eine Investorengruppe aus Deutschland verkauft wird.
Die neuen Besitzer werden das Flugzeug voraussichtlich bis ca. Ende Juli zerlegt haben und es nach Bremgarten überführen, wo es in einem Hangar instandgestellt werden soll.
Meinen Informationen zufolge wird das bestehende Team mit der technischen Herculesaufgabe betraut die Arbeiten auszuführen. Dies ist eine unabdingbare Notwendigkeit. Zu komplex ist die Materie, als dass der Zusammenbau nicht von derselben Crew ausgeführt werden könnte, die es auch zerlegt hat. Nicht zuletzt braucht es jahrelange Erfahrung um sich mit der speziellen Materie dieses Fliegers auszukennen.
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Am 27.07.2019 bekam ich die Gelegenheit, den Zwischenstand der Arbeiten in Kloten zu inspizieren. Die Arbeit geht mit grossen Schritten voran. Vieles ist in Kisten für den Umzug nach Bremgarten verpackt. Hier einige Impressionen.
Update Februar 2019
2017 und 2018 hat man die Supperconstellation intensiven Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten unterzogen.
Die Planung der SCFA sah nach der Bewältigung einiger zusätzlicher technischen Hürden vor, das Flugzeug im Sommer 2019 wieder in Betrieb zu nehmen.
In der Zwischenzeit hat sich die Anforderungsschwelle des BAZL massiv erhöht. Dies aufgrund der im Sommer 2018 verunglückten Ju 52. Bei deren Absturz sind versteckte Korrisionsschäden sichtbar geworden, die in normalem Zustand nicht sichtbar sein konnten, da sie sich in Hohlräumen und Doppelverstärkungen befinden, die von aussen nicht zugänglich sind.
Die Korrosionsspuren waren nicht ursächlich für den Absturz, dennoch möchte man beim BAZL solche Zustände nicht tolerieren.
Für die Techniker der Super Connie bedeutete das, den Nachweis zu erbringen, dass ihr Flugzeug frei von solchen Korrosionsschäden ist.
Es kommen hierzu verschiedene Verfahren zum Einsatz. Ultaschall- und Röngtenprüfungen können an verschiedenen Stellen Klarheit verschaffen, aber es gibt auch Stellen wo diese Verfahren scheitern. Dort hilft nur das Entfernen der Planken um sich visuellen Zugang zu den Spanten zu verschaffen. Nun ist so ein Flügel aber ein äusserst komplexes Bauteil mit unzähligen Streben und Spanten. Um jeden Sektor überprüfen zu können ist ein ein grossflächiges Öffnen der Flügel erforderlich. Dieser riesige Aufwand rechtfertigt sich eigentlich nicht. Daher ist eine Neuanfertigung der Flügel sinnvoll.
Die Kosten zur Neuanfertigung der Flügel liegen in einem sehr hohen Bereich, so dass sich der Supportverein im schlimmsten Fall gezwungen sieht den Verein zu liquidieren und gegebenenfalls das Flugzeug zu verschrotten oder als Bauruine zu verscherbeln - es sei denn die notwendigen finanziellen Mittel in Millionenhöhe können bis Ostern 2019 zusammengetragen werden.
Hier beginnt der Aufruf an Sie. Helfen Sie mit dieses einmalige und stolze Stück Fluggeschichte zu retten. Die Super Constellation L1049/ HB-RSC ist die letzte flugfähige Maschine dieses Typs mit Passagierbeförderungsbewilligung. Es soll nicht soweit kommen, dass ihre Geschichte hier endet.
Erstellt am 14.02.2019
Unsere Connie kann wieder fliegen! Das ist die gute Nachricht. Aber dafür braucht es Geld und Geduld.
Viel Geld und viel Geduld.
lesen Sie mehr im aktuellen Newsletter vom 12.02.2019